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28.08.14 - 01.09.14 Para-cycling Road World Championship

Verletzung im Straßenrennen!

Tage sind erfolgreich und manche Tage sind nicht so erfolgreich!

Der Start ging sehr gut und auch die erste lange Steigung konnte ich mitbestimmen. Komischerweise habe ich am Ende der ersten Runde in den Kurven Zeit verloren und ein kleines Loch aufgerissen. Dieses konnte ich aber wieder schließen. Doch kurz darauf verlor ich in den Kurven wieder Speed und musste etwas abreißen lassen. Zu zweit bin ich dann mit etwas Abstand, der Spitzengruppe auf Platz 8 hinterher.

Ich dachte, es ist einfach nicht mein Tag. Doch in Runde 3 kam ich dem Problem auf die Spur. Die hintere linke Achse hatte sich gelöst und das Lager war bereits fast aus der Nabe gefallen. Trotzdem konnte ich mich noch von meinem Begleiter absetzen. Doch in Runde 4 musste ich stehenbleiben und der Schweizer Mechaniker hat mir die Achse wieder zu fixiert – DANKE! Dadurch hatte ich einige Positionen verloren und ich hätte das Rennen auch beenden sollen, denn es ging ja nur mehr um die goldene Ananas. Aber ich war so motiviert die Gruppe vor mir wieder einzuholen und habe nochmals richtig Gas gegeben. Ich konnte die Gruppe, in der vorletzten Runde, auch wirklich wieder einholen und mich in der letzten Runde mit meinem ehemaligen Fluchtgefährten absetzen.

Ich habe aber nicht gemerkt, dass sich die Achse wieder gelöst hatte. In der letzten anspruchsvollen Kurve ist das Lager aus der Nabe gefallen und ich konnte das Handbike nicht mehr kontrollieren. Da ich auch die Bremse nicht zu fassen bekam und ich nicht mit 45Km/h in die Leitschiene krachen wollte, habe ich mit den Händen auf dem Asphalt gebremst um den Aufschlag geringer zu machen. Danach ging es mit etwas weniger Geschwindigkeit in den 15cm hohen Randstein. Im Grünstreifen nochmals die Hände in die Erde gestemmt und dann in die Leitschiene. Ohne mit den Händen zu Bremsen hätte ich mir sicher die Beine gebrochen, oder noch schlimmeres. Aber auch so sehen meine Hände nicht gerade gut aus, ich habe große, tiefe Schürfwunden bzw. Verbrennungen. Und diese Verletzung wird mich einige Zeit begleiten. Trotzdem glaube ich richtig reagiert zu haben. Ich weiß Handschuhe hätte viel geholfen, aber da es sich beim Fahren nicht gut anfühlt …

Was mir sehr leid tut ist, dass ich auch meinem Fluchtgefährten Kim Christiansen aus Dänemark mit in die Leitschiene genommen habe, da er neben mir fuhr. Zurzeit weiß ich nicht wie es ihm geht, ich hoffe er ist OK. Sein Bike wird sicher auch nicht gerade neu sein. Bei mir hat es die vordere Felge komplett zerstört, den Rest muss ich erst begutachten. Aber das ist mir jetzt auch ziemlich egal.

Anscheinend war mein Glück aufgebraucht, da die Zeit vom 4.Platzierten im Zeitfahren nochmal nachkorrigiert wurde ich jetzt nur mehr 0,1sec Vorsprung habe. Ich hoffe, dass es so der Realität endspricht. Es liegt nicht in meiner Hand.

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