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02.04.14  Das UltraHandbikeDuo schreibt Geschichte

Erstmals starten Handbiker im 2er-Team beim RACE ACROSS AMERICA!
Thomas Frühwirth
Manfred Putz
Fotos: GEPA/Insidesports

Nach dem „Race Around Slovenia“ und dem „Race Around Austria“ im Vorjahr machen Thomas Frühwirth und Manfred Putz ihren großen Traum wahr und starten beim härtesten Radrennen der Welt.

5.000 Kilometer und 50.000 Höhenmeter in weniger als neun Tagen – es klingt nicht nur extrem anstrengend, dies ist es mit Sicherheit auch. Vor allem, wenn man die Distanz als Querschnittsgelähmter in einem Handbike bewältigen will. Aber wer Thomas „Tiggertom“ Frühwirth und Manfred Putz kennt, der weiß es: Es gibt nichts auf dieser Welt, was die zwei Ausnahme-Behindertensportler nicht versuchen wollen! Der Traum vom „Race Across America“ (RAAM) wird heuer im Juni wahr, die zwei Steirer starten beim härtesten Radrennen der Welt. „Seit Jahren schon ist es unser großes Ziel, dieses Ultracyclingevent zu bestreiten und zu zeigen, dass man es auch zu zweit im Handbike schaffen kann“, erklärt Frühwirth, der nicht nur einer der beiden Athleten sein wird, sondern auch als OK-Chef die Fäden zieht.

Gemeinsam mit seinem Kompagnon Manfred Putz will er in Amerika Geschichte schreiben: „Als 2-Mann-Handbike-Team wurde das Race Across America noch nie in Angriff genommen. Seitdem wir im Vorjahr in Slowenien und in Österreich gesehen haben, dass wir bereit sind für das härteste Rennen der Welt, haben wir alles unternommen, um in Amerika auch tatsächlich an den Start gehen zu können.“

Sponsoren wurden gesucht und gefunden, die Betreuer aus dem Vorjahr sind auch heuer wieder zum größten Teil dabei. Und was die sportliche Vorbereitung betrifft, haben sich Frühwirth und Putz besonders ins Zeug gelegt. „Wir waren mehr als zwei Monate lang auf Trainingslager in Südafrika und haben über 5.000 Kilometer zurückgelegt“, so Putz. Frühwirth setzte dem noch eines drauf und bestritt außerdem das „Cape Argus Cycle Race“ in Südafrika, mit 30.000 Startern das größte Radrennen der Welt. Dort holte er sich in seiner Klasse mit Rekordzeit den Sieg. Weiters geht er noch am 6. April in Port Elizabeth beim Ironman South Africa an den Start – danach ist allerdings wieder der volle Fokus aufs Handbiken und das RAAM gelegt. „Mit der Vorbereitung sind wir auf jeden Fall im Plan, auch organisatorisch schaut es gut aus. Obwohl extrem viele Dinge zu erledigen sind, das kann man alles nicht in ein paar Tagen schaffen, sondern braucht Monate dafür“, meint Frühwirth.

Genau geplant ist natürlich der sportliche Ablauf beim RAAM. Die Intervalle, in denen ein Athlet auf der Strecke ist und der andere inzwischen ruht, sind nach Strecken- und Höhenprofil abgestimmt. Wo die Wechsel stattfinden, wird vorher berechnet, kurzfristige Änderungen sind aber jederzeit möglich und wahrscheinlich. Man kann eben nie genau voraussagen, wie das Rennen tatsächlich verlaufen wird. Vor allem der Schlafmangel über einen so langen Zeitraum ist eine große Unbekannte. „Wie der Körper letztendlich auf den Schlafentzug reagieren wird, werden wir erst vor Ort sehen. Nur eines ist sicher: Viele Stunden Schlaf werden wir nicht zusammenbringen“, erklärt Frühwirth.

Umso wichtiger ist da natürlich auch ein funktionierendes Betreuerteam, das sich großteils schon bei den beiden Rennen in Slowenien und Österreich einspielen konnte. „Die Begleiter werden in zwei Teams eingeteilt – eines ist auf der Strecke, eines hat inzwischen Pause. Wir vertrauen auf die Arbeit unserer Leute voll und ganz, aber ein Rennen über neun Tage wird natürlich auch für sie eine unglaubliche Belastung sein“, meint Putz dazu.

Kilometerverkauf soll Träume verwirklichen

Eine spezielle Aktion hat sich das UltraHandbikeDuo im Vorfeld einfallen lassen: Fans der beiden Ausnahmesportler können „Kilometer kaufen“ (Aufstellung siehe unten) und sind so Teil des großen Abenteuers. „Die komplette Finanzierung des Projektes ist allein mit Sponsoren nur ganz schwer zu realisieren. Da wir überzeugt sind, dass viele Menschen das Vorhaben sehr spannend finden und gerne ein kleiner Teil davon sein würden, haben sie die Möglichkeit, uns mit dem Kauf von einzelnen Kilometern zu unterstützen“, so Frühwirth. Zudem geht ein Teil der Summe an einen steirischen Nachwuchs-Behindertensportler. „Wir wollen heuer unseren großen Traum erfüllen. Es wäre schön, wenn wir mit diesem Kilometerverkauf auch den Traum eines anderen Sportlers verwirklichen können“, meint der Edelsbacher.

Nähere Infos: ultrahandbikeduo.com

1 km = 10 Euro
2 bis 10 km = 8 Euro pro km

ab 11 km = 6 Euro pro km

Heri Hahn

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