22.05.15 - 25.05.15 Paracyclingtour Upper Austria
Bericht 'Thomas Frühwirth' Paracyclingtour
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Thomas Frühwirth
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Es war eine wirklich lässige Tour und mir eine Ehre mit Rafal Wilk (der Beste Handbiker der Welt) und Mathieu Bosredon (einer der Besten Sprinter / wenn nicht „DER“) sportlich zu kommunizieren. Wir konnten wirklich hochklassigen Leistungssport zeigen. Das ich neben den guten Platzierungen im Einzelzeitfahren einen Sieg einfahren konnte, ist natürlich sehr erfreulich. Auch konnte ich sehen, dass ich im Straßenrennen nach wie vor einige Schwächen aufweise, woran ich noch arbeiten muss. Der Doppel-Staatsmeistertitel ist eine kleine nette Draufgabe.
Auf den 3Kilometern mit 226Höhenmetern habe ich, bei kaltem Regenwetter, von Beginn an alles gegeben. Mit der Leistung von 13min 54sec bin ich auch zufrieden. Einmal ist mir zwar die Kette abgesprungen was so 10-15sec gekostet hat (brauchte 4 Versuche um sie wieder aufzulegen), aber das hätte am Ergebnis nichts geändert. Ich konnte 36sec auf Platz3 (Mathieu Bosredon FRA) herausfahren. ABER Rafal Wilk (POL) hat eindrucksvoll gezeigt, dass er bergauf unschlagbar ist und mich mit 1min06sec Vorsprung gedemütigt, anders kann man es nicht sagen. Jetzt weiß ich, wo der Hammer hängt, sehr hoch.
Nach dem Start und einem kurzen Zwischenfall, wo alle die erste Kurve versäumt haben, da das Vorausfahrzeug falsch gefahren ist, habe ich bis zur ersten intensiveren Steigung, nach 2 Kilometer, das Feld zurückhaltend angeführt. Dort hat Rafal Wilk natürlich attackiert und ich habe versucht mitzugehen. In der Steigung ist es mir noch gut gelungen. In der Verlängerung des Steilstückes musste ich etwas abreißen lassen. Danach war es für jeden ein Einzelzeitfahren. Für die 9Kilometer und 224Höhenmeter brauchte ich 25min03sec. Damit war ich nur 23sec hinter Rafal und 1min03sec vor Bosredon. Mit der Leistung und dem 2 Platz bin ich auf der Strecke total happy.
Das Wetter war, obwohl fast unmöglich, noch schlechter als am Vormittag. Temperaturen weit unter 10°C und Dauer- Starkregen. Ich war mir nicht ganz sicher ob ich schwimmen sollte oder doch Radfahren. Die Strecke (60min + 1 Runde) war bei dem Wetter sehr rutschig und gefährlich. Nach der ersten halben Runde konnten sich Rafal Wilk, Mathieu Bosredon und ich vom Feld absetzen. 3 Runden habe ich noch mitgehalten, danach musste ich abreisen lassen. Die Energien waren schön langsam aufgebraucht und ich wurde von Runde zu Runde langsamer. Bosredon hatte einen kleine Unfall konnte mich aber wieder einholen und hat in beeindruckender Stärker zu Wilk aufgeschlossen. Er konnte den Zielsprint sogar für sich entscheiden. Ich bin mit 2min Rückstand als Dritter eingerollt. Es war OK, die beiden waren einfach zu stark und ich zu kraftlos.
In der Früh habe ich mich so gefühlt, als hätte mich ein Zug überrollt. Nach dem Einfahren war das Körpergefühl aber wieder ganz gut. Ich konnte zwar nicht ganz die üblichen Durchschnittswattwerte fahren, das ist nach dieser Vorbelastung aber wohl normal. Ich bin kontrolliert gestartet und habe nach 10 Kilometer auf Bosredon aufgeschlossen. In einer Abfahrt wollte ich endgültig zum Überholen ansetzen, dabei habe ich es etwas übertrieben und bin in einer 90 Grad Kurve in der Wiese gelandet. Ich musste aber nur verkehrt zurücksetzen und nach 10 Sekunden ging es bereits weiter. Etwas stinkig, wegen meines Übermutes, habe ich ihn 2 Kilometer später endgültig überholt. Danach haben wir uns bis ins Ziel 3 Mal gegenseitig überholt. Immer sehr fair parallel fahrend. Den parallelen Zielsprint habe ich zwar verloren, aber der war ja nur mehr zum Spaß. Ich war sehr überrascht als ich hörte, das Rafal Wilk hinter mir ist. Zeigt, dass er auch nur ein Mensch ist und sich von gestern nicht bestens erholt hat. Meine Endzeit war 33min 45sec (37,3 km/h im Schnitt) auf 21 Kilometer und 213 Höhenmeter (2 Platz Rafal Wilk +30sec / 3 Platz Mathieu Bosredon + 59sec). Neben dem Sieg konnte ich mir auch noch den Staatsmeistertitel 2015 im Einzelzeitfahren sichern. Besser hätte es an diesem Tag nicht laufen können. Alles natürlich bei Regen.
Ich hatte mich sehr gut erholt und habe auch einen guten Tag erwischt. Nach 3 Kilometer haben sich Wilk, Bosredon und ich von allen Verfolgern entledigt. Doch bereits nach 5Kilomtern konnte ich bei einer Attacke, an einem Anstieg, nicht mehr folgen. Ich war gut drauf und hatte auch sonst keine Probleme, aber bei diesem Antritt konnte ich einfach nicht folgen. Solche Leistungsspitzen verkrafte ich einfach noch nicht. Sehr stark von Bosredon, das er mit Wilk mithalten konnte. Ich habe mich danach auch sofort wieder gefangen und bin dann das Rennen auf Position 3 zu Ende gefahren. Der Rückstand hat sich in der zweiten Hälfte des Rennens, welche praktisch flach war, auch nicht mehr vergrößert. Ich bin mit dem Verlauf des Rennens sehr zufrieden, ich habe alles gegeben was ich habe. Ich brauchte für die 39 Kilometer 1h04min19sec und hatte 1min34sec Rückstand auf den Sprintsieger Mathieu Bosredon. Platz3 ist ja nicht wirklich schlecht und den Staatsmeister konnte ich überlegen gewinnen. Das einzige was an dem Tag nicht ganz passte war, es hat nicht geregnet und es war nicht sau kalt.
Die Gesamtwertung hat Rafal Wilk mit 125 Punkten gewonnen, danach folgte Mathieu Bosredon mit 120 Punkten und ich musste mich mit nur einem Punkte Rückstand (119 Punkten) mit Platz 3 zufrieden geben. Damit bin ich sehr happy, man sieht ja das es sehr knapp war. Es war auch eine sehr gute letzte Formüberprüfung vor dem ersten Weltcup in Italien in 14Tagen. Ich bin bereit, zu mindestens für das Zeitfahren …
Thomas Frühwirth
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